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jazzopen stuttgart 2018IbeyiSchlossplatz Stuttgart am 18. Juli 2018Nach Auswahl eines Bildes bitte rechts oder links ins Foto klicken oder Taste → und ← zum Blättern.Naomi Díaz, perc, cajón, voc Die Stuttgarter Jazzopen bieten neben den Auftritten der ganz großen Namen die Gelegenheit, auch die (noch) weniger bekannten Musiker zu erleben. So traten am 18. Juli als Vorprogramm zu Jamiroquai die beiden Zwillingsschwestern Lisa-Kaindé und Naomi Díaz auf. Ob deren Musik zum Genre des Jazz gehört oder mehr dem Open-Teil zuzuschreiben ist, sei dahingestellt, auf alle Fälle klingt sie ungewohnt, berührend und aufregend. Die beiden jungen Musikerinnen, die man kaum als Zwillinge erkennt, haben auf alle Fälle eine ausgesprochen interessante und vielversprechende Herkunft. Aus Kuba stammend, mit einem Musiker des Buena Vista Social Club als Vater, singen die beiden auf Englisch, Französisch, Spanisch und auf Yoruba, einer nigerianischen Sprache, die im Zuge des Sklavenhandels im 18. Jahrhundert nach Kuba kam. In dieser Sprache bedeutet eben Ibeyi "Zwillinge". Sie leben und musizieren hauptsächlich in Frankreich, wo sie auch wesentlich bekannter sind als bei uns. Ihre Musik lebt von teils polyphonem Gesang, sparsam begleitet von dynamischen Rhythmen und intensiven Klängen. Dazu agieren die beiden tanzend und raumgreifend auf der Bühne, so dass die Performance kaum mit Worten zu beschreiben ist, die Zuhörer aber magisch in ihren Bann zieht. Ob der äußere Rahmen als Vorgruppe zu einem Topact auf der gigantischen Bühne im Hof des neuen Schlosses gut war, ist Geschmacksache; ich hätte mir die beiden dynamischen und sympathischen Schwestern lieber in einem kleineren Rahmen gewünscht. Eine Entdeckung sind sie für mich auf alle Fälle. Markus Minberg
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