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jazzopen Stuttgart 2016

Van Morrison

am Schloßplatz Stuttgart am 13. Juli 2015

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Van Morrison, vocal, sax, har
Paul Moran, keys, Hammond B3, tp, flh
Dave Keary, git
Paul Moore, bass
Mez Clough, drums
Dana Masters, backing vocals

Der Regen, der den Genuss der "Vorgruppe" Lizz Wright etwas getrübt hatte, war verzogen. Es wird zwar keine so magische Nacht wie beim letzten Auftritt von Van Morrison beim JazzOpen in Stuttgart vor 2 Jahren. Trotz der Kühle kommt auch dieses Jahr wieder tolle Stimmung auf, die Stuttgarter lieben "ihren" Van. Nach der üblichen Umbaupause marschiert die Band von links auf die riesige Bühne - und tatsächlich, der letzte ist "Van the Man". Nicht besonders groß, im engen Anzug mit grünem Paisley-Hemd, dem "Trademark"- Hut und los ging's mit dem alten "Moondance". Den Oberkörper zurückgelehnt und aus voller Kehle röhrend singt er in das goldene Mikrophon - und die vorzügliche Band groovt los.

Es entwickelt sich ein Parforceritt durch das gesamte Repertoire, Van Morrison greift auch des Öfteren zum Saxophon und gegen Ende des Konzerts, als die alten R&B - Nummern kommen, auch zur Blues-Harp. Der musikalische Chef ist aber Paul Moran, der die Band, vom Keyboard dirigiert und auch Trompete und Flügelhorn spielt. Gelegentlich wechselt er zur Hammond B3, das antiquierte Möbelstück mit gedrechselten Beinen, das so gar nicht zum restlichen Equipment passen will, fügt sich mit seinem typischen "schmatzigen" Sound hervorragend in das musikalische Ambiente ein. Bass und Schlagzeug legen ein rockiges Rhythmusgerüst darunter, die Band schnurrt wie ein eingespieltes Ensemble klingen muss, kräftige Blues-Akzente fügt die hervorragende Backgroundsängerin Dana Masters hinzu.

Es kommen vorwiegend ältere Nummern zum Vortrag, der erste Höhepunkt ist ein Medley aus verschiedenen R&B- Nummern wie z.B. "Here comes the night". Die Animation der Zuschauer ist nicht Vans Ding, er beschränkt sich auf einziges "Thank you!" und im Stück "I believe to my soul" stellt er sich tatsächlich vor "My name is Van Morrison". Die Band spielt durch, es gibt keine Pause, auch nicht zwischen den Stücken. Es kommt immer mehr Spielfreude auf, man hat den Eindruck, Van wird lockerer, er "rockt" und wippt mit, schnippt mit den Fingern und haut mit seinem rechten Arm den Rhythmus zackig mit, es scheint ihm selbst zu gefallen. Schließlich greift zum Handmike und nölt mit tiefer Stimme, groovig das famose "In the garden" zur akustischen Gitarre von Dave Keary von der CD "No Guru, no method, no teacher" (1986). Während des Stücks verbeugt sich Van, flüstert einige "Dankeschöns" und geht singend ab. Die Band intoniert unter dem tosenden Beifall der Menge das unverwüstliche "Gloria". Die Band rockt sich begeistert durch die alte "Them"-Nummer, dann kommt Van zurück, singt ein paar Licks, bläst die Harp und geht endgültig mit einem weiteren Dankeschön ab.

Keine Zugabe. Sehr rockig, kein Jazz aber viel R&B, Jazzopen eben!

Helmut Hugo Burkhardt

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